Sprachlos mit Schreibblockade

Zuerst möchte ich euch sagen, dass es uns allen gut geht. Kein Virus. Wir sind alle gesund. Was mich aber in letzter Zeit sehr beschäftigte, war diese Überflutung von Informationen zum Virus und darüber hinaus. Die Informationen waren manches Mal diametral entgegengesetzt als zu Beginn der Krise. Die Nachrichten über das Denunziantentum machte mich wahrhaftig vollkommen sprachlos. Wie ist das möglich? Die Angst in so manchem Gesicht, wenn man sich begegnete und das „Mit-dem-Finger-auf-andere-zeigen“ war nicht zu übersehen. Ich war manchmal wirklich erschrocken, dass sich Menschen mehr Gedanken um andere (im negativen Sinn) machten, als um sich selbst. „Die halten den Abstand aber auch nicht ein, gell!“ „Die Jugendlichen, schau mal, jetzt geben sie sogar die Maske runter!“ „Eine Frechheit, dass diese Frau keine Maske trägt!“ „Rücksichtslose Egoisten, die sich nicht an die Regeln halten!“ (Als ein Paar händchenhaltend vorüberschlendert!)

Ich war jetzt wirklich nicht so viel unterwegs, aber so hatte ich auch gar keine Lust dazu. Wir werden nicht nur vom Staat überwacht. Zumindest nicht nur von den staatlichen Organen. Ehrlich, DAS macht mich sprachlos. Ich bin sonst nicht auf den Mund gefallen, aber in diesen Situationen war ich einfach nur perplex. Mir wären diese Menschen nie aufgefallen, da ich davon ausgehe, dass die Leute schon selbst wissen, was für sie gut ist. Wir wissen ja auch nicht, warum jemand eine Maske nicht trägt. Das muss nicht sofort heißen, dass sie das einfach aus Trotz nicht tun. Vielleicht sind sie davon aus gesundheitlichen Gründen ausgenommen.

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Ein neuer Weg

Wir sind nun über sechs Wochen im Lockdown in Südtirol. Um die Zeit so gesund und produktiv zu verbringen, habe ich inzwischen eine Tischdecke gestickt, neue Rezepte probiert, viel geputzt und auch einiges an Körpertraining gemacht. Inzwischen gibt es auch einen Corona-Infizierten in meiner Verwandtschaft und meine Schwester – sie ist Krankenschwester – wird gerade getestet, da sie verdächtige Symptome aufweist. Wir sollten keine Angst haben, aber ich hoffe, dass meine Schwester negativ sein wird. Hier ist auch Gottvertrauen angesagt. Trotz aller Risiken, ist diese lange Zeit des Lockdowns wirklich problematisch. Nicht nur für die Wirtschaft, sondern auch für die Sicherheit der Demokratie, dem Frieden in den vier Wänden zuhause und auch für die psychische Gesundheit von vielen, vielen Menschen.

Wie kann man die Risiken der Ansteckung mit dem Virus gegen die anderen Risiken abwägen? Ehrlich, ich weiß es nicht mehr. Im Moment habe ich Bedenken, dass wir auf eine äußerst sensible Situation zugehen. Eine Situation, die eine große Chance, aber auch eine noch viel größere Krise als jetzt sein kann. Ich bin üblicherweise eine ausgeprägte Optimistin, eine Haltung, die mir schon oft auch Kritik einbrachte. So etwas wie, dass ich naiv sei, unkritisch und kindisch…. Tja, ich bin lieber Optimistin als Pessimistin, denn ich lebe damit weit gesünder und besser als die Pessimisten. Ich erwarte mir lieber nur das Beste, als das Schlechteste. In der jetzigen Situation bin ich aber nicht mehr so optimistisch als üblich. Es häufen sich Nachrichten, die mich mehr als bedenklich stimmen:

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Corona-Gedanken

Nein, meine Gedanken sind normalerweise nicht pathogen, also krankmachend oder gar ansteckend. Aber diese seltsame Zeit und die Entwicklungen in der Politik und Gesellschaft konnte ich gut beobachten, wie wir alle. Über Corona wissen wir wohl schon alle soviel, wie man eben als Normalsterblicher wissen kann. Es gibt nur noch ein Thema den ganzen Tag, als wäre das Leben im Lockdown nicht so schon langweilig genug.

Wir sollen sensibilisiert werden und das ist auch gut so. Doch was jetzt passiert, das nenn ich schon „Übersensibilisierung“ – soll heißen, dass ich langsam nichts mehr davon hören will. Es wird zu viel informiert. Vor allem werde ich langsam schon sehr irritiert, ob dieser verschiedenen, ja sogar diametral entgegengesetzten Expertenmeinungen. Ja, es gibt auch noch andere Experten, als jene, denen die Regierungen folgen. Jedenfalls wird es langsam echt heftig. Mal so, dann wieder so. Meine Gedanken zu meinen Beobachtungen möchte ich euch gerne mitteilen:

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Das Leben in der Sperrzone

Die Maßnahmen wurden vorgestern Abend für ganz Italien – also auch für uns in Südtirol – verschärft. Wer regelmäßig die Nachrichten verfolgt, weiß das natürlich schon. Wie es sich anfühlt, wenn die Geschäfte und Bars etc. geschlossen werden, eine Selbsterklärung bei jeder Bewegung außerhalb des Hauses mitzuführen ist, wenn die Unsicherheit groß ist – „Darf man nun spazieren gehen oder doch nicht?“, dann ist das eine völlig andere Geschichte. Wir sind viel zuhause. Ich bin sehr bemüht, dass wir uns alle gesund ernähren und wir versuchen uns an die Vorgaben zu halten. Egal, ob wir es verstehen oder nicht.

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Plötzlich Sperrzone

Wie sicher alle inzwischen mitbekommen haben, hat sich Italien zur Schutzzone erklärt. Da sich auch Österreich nun daran macht, Verordnungen zu erlassen, die nur in Kriegs- bzw. Bürgerkriegszeiten denkbar sind, nennen wir das Kind doch beim Namen: Sperrzone. Ich war auf einem kurzen Aufenthalt in meiner alten Heimat, um bei meinem (Noch-) Leasingauto die vorgeschriebene Inspektion machen zu lassen und wollte am Mittwoch (also heute) wieder zurückfahren. Vorgestern abends dann (um ca. 22 Uhr!) erfahre ich über die Medien, dass Italien die Grenzen schließt. Punkt. Keine Aus- oder Einreise mehr möglich. Mein Schatz, seine Tochter und ich – wir waren total schockiert. Was soll ich jetzt machen? Das Auto mit Einkäufen voll (das mache ich immer so, da in Österreich viele Waren billiger sind und ich diese Gelegenheit nütze) und jetzt darf ich nicht mehr heimfahren? Es gab keine ordentliche Informationen zu finden. Eine Fahrt noch so spät kam für mich aber nicht in Frage, da ich schon müde war und sowieso ins Bett wollte. Also was tun? Nach einem Hin und Her kam ich zum Entschluss, dass ich es am nächsten Tag einfach probieren werde. Schließlich bin ich in Südtirol versichert und habe hier meinen Lebensmittelpunkt. Also alles absagen, was ich noch ausgemacht hatte (Freunde und Familienangehörige treffen usw.). Ich hatte nicht besonders gut geschlafen, aber ich machte noch meine letzten Erledigungen gestern und fuhr dann mit einer Selbsterklärung im Gepäck, die mir mein Schatz noch geschickt hatte, los.

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Rückblick 2019 und dann…

Ende des Jahres ist immer die Zeit der Rückblende, des Schauens und hin und wieder, des Erkennens. Besonders ist die Umstellung in das neue Umfeld in Südtirol. Nein, die Umstellung ist noch nicht vorbei. Das italienische Staatssystem und die Erkenntnis der anderen Arbeitsvoraussetzungen waren dieses Jahr maßgeblich für mich. Zum ersten Mal erlebte ich nicht nur das heimatliche Tirol im Süden, sondern auch Italien und das im Besonderen. Was es mit den Menschen macht, wie Südtiroler darauf reagieren, welche Strategien sie entwickelten und schließlich auch was es mit mir macht. All das war 2019! Und noch viel mehr.

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Erntezeit

Leute, die Zeit fliegt nur so dahin. Ich weiß manchmal gar nicht, wieso sie so schnell vergeht!? Ich habe mir schon lange vorgenommen, wieder etwas zu schreiben und aus unerfindlichen Gründen, kam es dann doch wieder anders. Aber jetzt ist Erntezeit im Südtiroler Unterland und damit wird es wirklich Zeit wieder einen Beitrag zu veröffentlichen.

Ich sagte gerade heute zu meiner besseren Hälfte, dass wir hier wahrlich im Schlaraffenland wohnen. Die Umgebung ist immer schön, und das Klima und die fleißigen Hände bringen so wunderbare Früchte hervor. Es ist wirklich ein Wunder für mich jedes Jahr. Viele köstliche Apfelsorten, Weinsorten und so viele Obst- und Gemüsesorten, die man sich kaum vorstellen kann – all das wächst hier. Im Frühjahr bekamen wir ein Kürbispflänzchen geschenkt. Warum das etwas Besonderes ist, das möchte ich euch heute erzählen.

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Was ist Glaube?

Nur mit dieser Überschrift allein, wären jetzt – sagen wir mal ca. 90% sicher schon überzeugt, wovon dieser Beitrag handelt. Setze ich ein Bild als Titelbild ein, das auf eine Religion hinweist, dann wären dies mehr als 90%! Ok. Das ist einfach mal von mir so geschätzt. Ich dachte also darüber nach, welches Bild ich denn nehmen könnte, was der Überzeugung von ca. 90% widerspricht. Es ist nicht einfach ein relativ neutrales Bild zu finden, denn bei Landschaften, Natur oder süße Tiere ist die Religion wieder drin. Zerstörung kann ich nicht verwenden, da es ja wirklich nichts mit dem Beitrag zu tun hätte. Also welches Bild sollte ich mir dafür aussuchen? Also ein Südtirol Bild wird es wieder werden. Denn Südtirol verbindet für mich beides: Glaube und Intelligenz. Glaube widerspricht der Intelligenz normalerweise nicht. Was ich mir dazu überlegt habe, das möchte ich gerne mit euch teilen.

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Sprach(los)begabt

Da ich derzeit keinen Sprachkurs mache, weil ich mir das vorgenommen hatte, kann ich aber dennoch auf ein kleines bisschen Unterricht doch nicht verzichten. Italienisch hat für mich – und vielleicht auch für andere Deutschsprachige – seine Tücken. Ich erinnere mich, als ich mal zu meinem Schatz in Italienisch sagte, dass ich die „lampioni“ gerne esse, wie er heftig zu lachen anfing! Er wusste natürlich, was ich sagen wollte, aber in Wirklichkeit sagte ich tatsächlich, dass ich Lampen gerne esse! Gemeint waren aber die „lamponi“ – die Himbeeren. So kommt es oft, dass ich Vokabeln entweder verwechsle oder gleich eine neue Wortschöpfung kreirte, die es bis dato im Italienischen noch gar nicht gab. Oft ist mein Schatz aber nicht wirklich hilfreich, weil er mir Worte sagt, die entweder aus dem trentinischen Dialekt stammen, oder gar nicht wirklich „stubenrein“ sind. Also beides eher weniger geeignet für mich im italienischen Sprachgebrauch. Glücklicherweise nahm ich 2014 an einem tollen Projekt in Bozen teil, das mir bis heute zwei Freundinnen bescherte, die – so wie ich – sehr daran interessiert sind, die deutsche Sprache zu erlernen und mir helfen beim Spracherwerb in Italienisch. Das Projekt „Tandem“. Darüber möchte ich euch gerne berichten.

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