Wohnsitzmeldung

Da die ersten Schritte recht einfach waren, hatte ich die Hoffnung, dass dies auch bei der Wohnsitzmeldung möglich sei. Aber falsch gedacht!

Mein Liebster hatte sich schon vorher schlau gemacht und teilte mir mit, dass die einfachste Variante der Meldung mit einem gültigen Arbeitsvertrag sei. Als ich dann diesen in den Händen hielt, ging ich bei nächster Gelegenheit zum Gemeindeamt, um die formalen Schritte abzuwickeln. Dort angekommen erfuhr ich, dass ich die „Nummer“ nicht habe. „Welche Nummer?“, lautete meine berechtigte Frage. „Die Nummer von der INPS“, kam die kategorische Antwort. Als wüsste ich als Nicht-Einheimische, was denn dieses ominöse „INPS“, oder war es „IMPS“? – oder gar „INTS“ ? – sein sollte! Auf meine erneute Nachfrage erhielt ich dann die Erklärung:

INPS ist der wichtigste Sozialversicherungsträger in Italien. Daher benötigte ich die Meldung des Arbeitsvertrages an die INPS – Istituto Nationale della Previdenza Sociale; auf deutsch: Nationalinstitut für Soziale Fürsorge. Okaaayyy…diese wichtige Nummer hatte ich noch nicht. Sie existierte zwar schon, da ich schon angemeldet war, aber ich selbst wusste sie nicht.

Dafür gab mir die Gemeindebedienstete noch das „Ansuchen“ mit. Aha… hier muss ein Ansuchen gestellt werden, ob ich hier wohnen darf. Spannend. Und viiiiiele Zettel.

Also wieder zurück an den Start. Nach doch einer weiteren Woche erhielt ich dann vom Arbeitgeber die Bestätigung über die Meldung bei der INPS.  JUBEL!! Also jetzt kann ich das Ansuchen ausfüllen und mich bei der Gemeinde melden. Dort angekommen war dann doch noch etwas mehr zu tun, als ich erwartete. Ich stellte mein Ansuchen und nach einiger Computerarbeit der Mitarbeiterin der Gemeinde musste ich noch etwas mehr ausfüllen und unterfertigen. Da ich bei meinem Liebsten wohne, sollte dieser auch vorbei kommen, um zu bestätigen, dass ich bei ihm wohne!!! Gut. Die Gemeindebedienstete sagte mir, dass jetzt das „Verfahren eröffnet ist“ (schon heiß: „Das Verfahren ist eröffnet!“ – ich kenne diesen Satz nur in Zusammenhang mit Straftaten, wenn die Staatsanwaltschaft ermittelt) und es erst abgeschlossen werden kann, wenn mein Schatz unterschrieben und die Gemeindebedienstete mich zu Hause besucht hat!

Wow. Jetzt war ich echt paff. Das halbe Dorf weiß, dass ich da wohne. Mein PKW mit der österreichischen Nummertafel steht meist vor der Tür oder in der Nähe der Wohnung. Aber Vorschriften sind nun mal Vorschriften, und das verstehe ich ja auch. Aber mir dämmerte langsam, welche Kosten ein Verwaltungsaufwand in dieser Größenordnung verursachen muss. Schließlich ist das eine ganz banale, formale Wohnsitzmeldung. Wie siehts da bei komplizierteren Verfahren aus?!

Also wir haben dann alles gemacht und nach drei (!) Wochen erhielt ich dann endlich meine amtlich bestätigte Wohnsitzmeldung! Dies ist umso wichtiger, als ich nur mit dieser die Gesundheitskarte bei der Krankenkasse beantragen kann und erst danach einen Arzt zugewiesen bekomme!

Wie es mir dabei erging, das erzähle ich euch das nächste Mal! Nichts desto trotz liebe ich meine Arbeit hier (davon berichte ich euch auch noch!) und all die lieben Menschen um mich herum. Die Südtiroler sind mir bisher allesamt total nett und freundlich begegnet. UND – der große Vorteil ist hier, dass man überall auch mit Deutsch verstanden wird! Sonst hätte ich diese Wohnsitzmeldung wohl nicht ohne Dolmetscher geschafft! 🙂

 

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