Das Leben in der Sperrzone

Die Maßnahmen wurden vorgestern Abend für ganz Italien – also auch für uns in Südtirol – verschärft. Wer regelmäßig die Nachrichten verfolgt, weiß das natürlich schon. Wie es sich anfühlt, wenn die Geschäfte und Bars etc. geschlossen werden, eine Selbsterklärung bei jeder Bewegung außerhalb des Hauses mitzuführen ist, wenn die Unsicherheit groß ist – „Darf man nun spazieren gehen oder doch nicht?“, dann ist das eine völlig andere Geschichte. Wir sind viel zuhause. Ich bin sehr bemüht, dass wir uns alle gesund ernähren und wir versuchen uns an die Vorgaben zu halten. Egal, ob wir es verstehen oder nicht.

Seltsam fühlt es sich allemal an. Man ist „entschleunigt“. Hat Vorteile, aber man muss die Situation akzeptieren. Ich habe dadurch auch mehr Zeit Beiträge hier zu schreiben und meine Lieben in der alten Heimat ein bisschen zu informieren, wie es uns geht. Noch sind wir alle gesund. Und jeder von uns versucht das Beste daraus zu machen.

Ich verfolge natürlich sehr gespannt, wie es in meinem Vaterland so geht und stelle fest, dass es nicht anders werden wird als bei uns. Schon einige Gemeinden in Nordtirol sind in Quarantäne gesteckt und ab Montag werden wohl die Schulen und Kindergärten geschlossen werden, wie ich heute von Kanzler Kurz in einer Pressekonferenz hörte. Auch ein erster Fall ist in meinem Heimatbezirk aufgetreten – Freunde haben mich informiert. So geht es rasant in Richtung Sperrzone in Österreich.

Deutschland gehts wohl auch nicht viel besser und auch einige andere Nachbarländer meines Vaterlandes reagieren bereits ähnlich. So hat uns der Virus in Europa fest im Griff. In solchen Situationen frag ich immer Gott selbst, was er uns wohl damit sagen oder zeigen will. Was ist der Hintergrund? Wo soll das alles hinführen? Natürlich habe ich Quellen von christlichen Kirchen und Gemeinden, welche Eindrücke da Menschen schon länger bekommen haben. Das zu erklären wäre hier wohl zu lange. Aber zusammengefasst: wir leben schon lange an Gott vorbei. Wir haben unseren freien Willen wohl missbraucht und vieles veranstaltet, was Gott gar nicht gefällt. Aber bitte versteht mich nicht falsch: Gott straft NICHT! Er hat uns einfach zehn Gebote gegeben, die uns helfen sollten, dass wir ein gutes Miteinander auf Erden schaffen. Er gab uns diese aus gutem Grund: ER wusste, was passiert, wenn wir uns nicht daran halten. Und ein bisschen dürfen wir das Ergebnis jetzt selbst sehen und spüren.

Niemals würde Gott uns Krankheiten schicken! Das ist ein veraltetes und vollkommen falsches Gottesbild! ER will uns helfen. Immer. Auch jetzt. Auch wenn wir IHM Sorgen bereiten. Auch wenn wir falsch gehandelt haben und dann in der Bredouille sitzen. ER will uns retten, trösten, aufrichten und Mut zu sprechen. Wenn also jemand nun glaubt, dass das eine Strafe Gottes ist, dann kennt er Gott so gut wie gar nicht. Das möchte ich hier wirklich betonen.

Wir könnten aber diese Zeit nützen und uns mal wieder nach Gott erkundigen. Wer ist dieser Gott denn überhaupt? Wenn du eine Bibel daheim hast, dann solltest du sie mal abstauben und darin lesen. Wer keine Erfahrung mit der Bibel hat, beginnt am besten mit dem Neuen Testament und den Psalmen. Ich liebe die Psalmen. Besonders Psalm 23 „Der Herr ist mein Hirte“ ist mein Lieblingspsalm. Da heißt es an einer Stelle: „Muss ich auch wandern in finsterer Schlucht, ich fürchte kein Unheil, denn du bist bei mir. Dein Stock und dein Stab geben mir Zuversicht:“

Genau jetzt brauche ich diese wunderbare Aufmunterung von Gott selbst. Und wer nicht an ihn glauben kann, dem sage ich, dass diese Worte trotzdem wirksam sind. Also wenn du Angst bekommst, dann wiederhole diese Worte und du spürst sofort, wie du innerlich ruhiger wirst. Denn es ist wie Balsam auf der unruhigen Seele.

Das Beitragsbild habe ich vor ca. zwei Wochen aufgenommen und es war wirklich wie ein Fingerzeig Gottes. Er ist da. Und die Natur geht ihren Weg weiter in den Frühling bei uns. Es beginnt zu blühen und die Farben zeigen sich mehr und mehr. Das Wetter und die Jahreszeiten können vom Virus nicht beeinflusst werden und das ist doch auch ein Stück beruhigend.

Bei den Veilchen fällt mir ein Spruch ein, den wir früher in das Poesie-Album geschrieben haben:

„Sei wie das Veilchen im Moose, sittsam, bescheiden und rein; nicht wie die stolze Rose, die immer bewundert will sein.“

Worte wie „sittsam“ klingen in der heutigen Zeit wirklich schräg und fühlen sich an, als wären sie aus längst vergangenen Zeiten. Dabei ist das noch gar nicht so lange her. Wie schnell sich alles verändert hat seit meiner Kindheit, das wird mir derzeit immer mehr bewusst. Klar, hab ja jetzt mehr Zeit zum Nachdenken…

So halte ich euch ein bisschen auf dem Laufenden und wünsche euch auch, dass in eurer Heimat die Maßnahmen nicht so massiv werden, oder zumindest, dass sie das gewünschte Ergebnis bringen.

Also freut euch auf den Frühlung und lasst euch nicht irre machen. Vor allem aber: bleibt gesund!

3 Kommentare zu „Das Leben in der Sperrzone

  1. Erstens mal – schöne Fotos.
    Zweitens – die Dinge werden sich auch wieder mal beruhigen und dann können alle auf Erfahrungen zurückblicken, die vielleicht manchem wieder etwas Menschlichkeit geschenkt haben.

    Unsere Generation hatte doch meist keine Ahnung wie es ist mit Einschränkungen zu leben, so lässt sich vielleicht auch etwas von den Dingen erahnen, die andere erlebt haben.

    Nichts geschieht ohne Grund – wer weiß, wozu das jetzt wirklich dienen mag.

    In diesem Sinne – alles Gute!

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    1. Ja, so wirds wohl sein. Wir sind – trotz allem – zuversichtlich. Aber mein Gefühl sagt mir, dass wir damit noch länger zu tun haben werden. Danke für deine aufbauenden Worte. Bleib gesund!

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      1. Ich schreibe, was ich meine 🙂

        Manchmal neigt der Mensch zum Schwarzsehen …. aber alles hat auch etwas vom Gegenteil in sich … selbst im Schlechten findet sich meist ein guter Kern … (mehr Homeoffice, Zeit für die Liebsten …)

        Zuversicht ist nötig, und wer weiß, vielleicht hilft es dabei, dass die menschliche Vernunft wieder zurückkehrt.

        Alles Liebe.

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